Wurmbefall und Entwurmung sind Themen, um die kein Pferdebesitzer herumkommt: Die sogenannten Endoparasiten können die Gesundheit des Pferdes dauerhaft schädigen und unbehandelt sogar zum Tod führen. Wer allerdings rigoros zur Keule greift und viermal im Jahr auf Verdacht entwurmt, macht gleich zwei Fehler auf einmal. Wie muss der Umgang mit dem Parasiten-Problem also aussehen?
Noch vor einigen Jahren war es in den meisten Ställen üblich, standardmäßig den gesamten Pferdebestand mehrmals im Jahr zu entwurmen. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist davon dringend abzuraten: Die Folge dieser „Pauschalentwurmungen“ ist die Entwicklung von Resistenzen, was bedeutet, dass ein ständig wachsender Anteil der Würmer widerstandsfähig gegen das Medikament wird. Ein Befall mit resistenten Würmern stellt für Pferde eine ernste Gefahr dar, weil auch bei schweren Symptomen durch den Wurmbefall kein Mittel zur Verfügung steht.
Obwohl moderne Wurmkuren in der Regel gut vertragen werden, kann es bei empfindlichen oder kolikanfälligen Pferden zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Auch ältere Pferde und Rekonvaleszenten belastet man mit diesem Vorgehen unnötig. Die Einhaltung der korrekten Dosierung ist bei jeder Wurmkur maßgeblich für ihren Erfolg. Während Unterdosierungen die Resistenzentwicklung fördern, führen Überdosierungen leicht zu Nebenwirkungen.
Effektiv hält die Endoparasiten in Schach, wer in regelmäßigen Abständen Kotproben seines Pferdes sammelt und untersuchen lässt. Bereits im Vorfeld bei der Wahl des Labors ist zu berücksichtigen, welche Analysen angeordnet werden können: Verlässlich ist eine Untersuchung nur dann, wenn dabei auf alle Wurmarten sowie auf deren Eier und Larven getestet wird. Im Anschluss können die Pferde gezielt entwurmt werden: Die „selektive Entwurmung“, wie diese Vorgehensweise fachsprachlich heißt, ermöglicht eine Medikamentengabe nur bei Befall, jeweils gegen die nachgewiesene Wurmart, und zugleich mit einem speziellen Wurmmittel (Anthelminthikum).
Pferde, in deren Kot weder Würmer noch Wurmeier gefunden werden, sparen sich eine medikamentöse Behandlung.
In Verbindung mit sorgfältiger Weidepflege und Stallhygiene, die das tägliche Abmisten im Innen- und Außenbereich erfordern, entsteht daraus ein verantwortungsbewusstes und zielführendes Konzept zur Vorbeugung von Wurmbefall.
Besondere Beachtung gilt dem Risiko durch Parasiten, wenn Pferde zusammen mit Schafen oder Eseln gehalten werden: Diese Tiere sind häufig mit den gefährlichen Lungenwürmern befallen, die meist spät bemerkt werden und lebensbedrohliche Gewebeschäden in der Lunge verursachen.
Persönlicher Tipp von Romy und Marco Lippert, Geschäftsführer der Firma Inropharm in Fürstenzell:
Wir sehen häufig Pferde mit gesundheitlichen Problemen durch Wurmbefall oder übermäßiges und unnötiges Entwurmen. Denken Sie bei Gabe einer Wurmkur immer auch an die Unterstützung der Darmflora und der Entgiftungsorgane, zum Beispiel durch bewährte Kräuter oder Ergänzungsfutter.
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