In der Zucht spielt der Ernährungszustand eines Pferdes eine besondere Rolle: Sowohl Stute als auch Hengst sollten nicht zu dünn und nicht zu dick sein, um die Chancen für eine Trächtigkeit zu erhöhen. Von der Aufnahme bis zur Geburt des Fohlens entscheidet die Nährstoff- und Energieversorgung der Stute maßgeblich über die Entwicklung des Fohlens.
Schon vor und mit der Belegung der Stute ist ihre Versorgung mit angepasstem Mineralfutter wichtiger denn je: Vitalstoffe wie Folsäure, Zink, Jod und Vitamin E beeinflussen Fruchtbarkeit und Trächtigkeit. Pferde sollen in den ersten Monaten der Tragzeit nicht „für zwei“ fressen, sind daher aber auf eine lückenlose und bedarfsgerechte Gabe von Spurenelementen, Vitaminen und Mineralien angewiesen. Jede Unterversorgung kann die Gesundheit von Stute und Fohlen nachhaltig gefährden.
Eventuelle Nährstoffmängel, die durch Leistungssport, zurückliegende Trächtigkeit oder Fütterungsfehler beim Pferd entstanden sein könnten, sind unbedingt vor dem Zuchteinsatz auszugleichen.
Bereits vor der Befruchtung beeinflusst die Fütterung die Hormonbildung der Stute: So unterstützt β-Carotin einen regelmäßigen Zyklus und fördert die Rosse, zugleich trägt es zur Bildung von Progesteron bei, einem Hormon, das nach der Befruchtung für die Stabilität der bestehenden Trächtigkeit sorgt.
In den ersten Monaten der Tragzeit kann die Stute in ihrem Erhaltungsbedarf gefüttert werden, da das Fohlen im Mutterleib in dieser Zeit nur geringfügig wächst. Heu- oder Grasanalysen zeigen Defizite auf und liefern eine genaue Grundlage für die notwendige, individuelle Zusammenstellung des Kraft- und Mineralfutters. Sie schützen vor gesundheitsgefährdender Über- oder Unterversorgung mit einzelnen Stoffen.
Gegen Ende des 7. Trächtigkeitsmonats steigt der Ernährungsbedarf der Stute stark an. In dieser Zeit ist die Hauptwachstumsphase des Fohlens, die Stute braucht deutlich mehr Energie, Eiweiß sowie Mineralien (besonders Calcium und Phosphor) und Spurenelemente. Zu diesem Zeitpunkt sind die Zusammensetzung und Dosierung des Mineralfutters sowie der Kraft- und Raufutterration erneut zu prüfen und anzupassen. Eine Fehlernährung in dieser Phase birgt das Risiko einer Fehlgeburt, der Geburt eines schwachen oder entwicklungsgeschädigten Fohlens und kann darüber hinaus die Milchbildung nach dem Abfohlen erschweren.
Nahe am Geburtstermin ist nur noch wenig Platz im Bauch und die Menge an Rau- und Kraftfutter ist auf viele kleine Portionen aufzuteilen. Hier bietet sich die regelmäßige Fütterung von Mash an, um den Verdauungstrakt der Stute zu unterstützen.
Wer also mit dem Gedanken spielt, für Pferde-Nachwuchs zu sorgen, muss bereit sein, für seine Stute Körpergewicht, Futterqualität sowie Energie- und Nährstoffzufuhr gewissenhaft zu kontrollieren. Kommt ein gesundes Fohlen zur Welt, werden Stute und Besitzer für alle Mühen belohnt!
Quelle: Inropharm vet. Pharm. Produkte GmbH & Co KG
Aspertsham 70, 94081 Fürstenzell