WordPress WooCommerce Themes

2. Natural Feed Podcast “Die richtige Heufütterung, Teil 1”

Folge 2:

Natural Feed Podcast

Mein herzliches Hallo an euch!

Einleitung

Schön, dass ihr dabei seid und unsere Podcasts nutzt, um euer Pferdewissen zu erweitern – so leistet auch ihr einen wertvollen Beitrag zur Pferdegesundheit!

Hier stellen wir unser Wissen zur Verfügung, beantworten häufig gestellte Fragen und werden neben der Fütterung auch andere Pferdethemen aufgreifen.

Heu – Grundfutter für Pferde

Heute möchten wir das Thema „Heufütterung“ aufgreifen. Wie ihr alle wisst, ist Heu die Basis der Pferdefütterung. Wir stellen in unseren zahlreichen Beratungen immer wieder fest, dass längst nicht jedem Pferdebesitzer und Stallbetreiber bewusst ist, wie man die unterschiedlichen Arten und Qualitäten von Heu einsetzen kann, um jedes Pferd bestmöglich zu versorgen.

Zugegeben: Es kostet ein bisschen Zeit, sich damit zu beschäftigen und auch ein wenig Mühe, individuelle Fütterungskonzepte wirklich umzusetzen. Aber dieser kleine Aufwand sollte es jedem Pferdebesitzer wert sein, die Gesundheit seines geliebten Vierbeiners zu unterstützen.

Heuqualität

Gutes Pferdeheu bringt naturgemäß auch kleine Teile und durch Pressdruck und Transport entstandene feinere Partikel mit sich. Diese gebrochenen Halme und zerbröselten Blütenstände sammeln sich unten an. Sie stellen keinen Qualitätsmangel dar.

Wenn beim Aufschütteln allerdings richtige Staubwolken in der Luft hängen, sollte die Heuqualität in Frage gestellt werden. In minderwertigem Heu kann sich tatsächlich Staub aus Verunreinigungen bilden, der Vorratsschädlinge und Toxine enthält. Derartiges Heu staubt oft lange in der Atemluft und belastet die Gesundheit von Pferd und Mensch.

Heu vom 1. Schnitt…

…ist eigentlich das bessere Pferdeheu, heißt es immer. Grundsätzlich stimmt das für die meisten Pferde. Dieses Heu ist vom ersten Schnitt, der im Frühsommer bis etwa zur Mitte der Grasblüte erfolgt. Es liefert Pferden ausreichend Rohfaserstruktur und Nährstoffe. Die Struktur des Heus ist wichtig: Sie sorgt dafür, dass Pferde gründlich kauen, das Heu dabei einspeicheln und gut verwerten können. Das unterstützt nicht nur die Darmgesundheit, sondern bietet außerdem Beschäftigung und Entspannung für den Dauerfresser Pferd.

Zum richtigen Zeitpunkt geerntet, enthält Heu vom 1. Schnitt zudem die Grassamen in den Blüten. Sie liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren und schmecken Pferden besonders.

Heu vom 2. Schnitt

Heu vom 2. Schnitt wird Grummet genannt und unterscheidet sich deutlich vom Heu des 1. Schnitts: Es ist meist weicher, weil es im Verhältnis zum 1. Schnitt „jünger“ geerntet wird. Es hat daher, je nach Schnittzeitpunkt, einen geringeren Anteil an Rohfaser und liefert mehr Eiweiß. Mit diesem Heu sind zahlreiche Pferde durchaus gut versorgt, zum Beispiel schwerfuttrige Pferde oder Pferde

  • in der Rekonvaleszenz
  • im Alter
  • mit Zahnproblemen
  • in der Zucht
  • im Leistungssport

Die höhere Energiedichte des Heus ist bei diesen Tieren genau richtig, die weiche Struktur eignet sich gut für Pferde mit Zahnproblemen. Bei Bedarf kann Grummet mit hochwertigem Futterstroh gemischt werden, um den Gehalt an Rohfaser und Energie in der Raufutterration gezielt zu regulieren.

Ist Heu vom 1. Schnitt nicht in der erforderlichen Qualität zu bekommen, so ist der 2. Schnitt von gutem Pferdeheu vorzuziehen.

Unterschied zwischen Heulage und Silage

Entscheidend für euch Pferdebesitzer ist auch, den Unterschied zwischen Heulage und Silage zu kennen.

Beides ist Gras, das milchsauer vergoren und dadurch haltbar gemacht wurde.

Silage hat einen sehr hohen Säuregehalt und belastet den Verdauungstrakt und den Stoffwechsel des Pferdes.

Eine hochwertige und sorgfältig hergestellte Heulage eignet sich zur Pferdefütterung. Durch den höheren Feuchtigkeitsgehalt gegenüber Heu ist sie vor allem bei staubempfindlichen oder allergischen Pferden eine gute Alternative.

Zu beachten

Genau wie beim Heu ist auch bei Heulage darauf zu achten, dass keine schimmligen Ballen oder Anteile verfüttert werden. Bei unsachgemäßer Produktion oder Lagerung können schädliche Pilzsporen, Bakterien und Nebenprodukte aus dem Gärungsprozess entstehen. Sie können den Organismus des Pferdes massiv belasten. Koliken, Kotwasser, Durchfälle sowie negative Auswirkungen auf Leber und Niere sind mögliche Folgen.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Silage ist für Pferde ungeeignet. Heulage stellt eine wertvolle Grünfutterversorgung dar, wenn sie von hoher Qualität ist.

Menge pro Tag

Eine der häufigsten Fragen rund um die Heufütterung ist die Frage nach der richtigen Menge.

Wie viel Heu braucht ein Pferd pro Tag?

Dazu sagen wir ganz klar: kommt drauf an!

Als Faustregel gilt: 1,7 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht als Tagesbedarf. Zum Beispiel wären das für ein 600 kg schweres Pferd etwa 10 – 11 kg Heu pro Tag.

Um ein Pferd bedarfsgerecht zu füttern, genügt es leider nicht, nur diese simple Formel anzuwenden. Die optimale Heumenge für euer Pferd hängt von Rasse, Jahreszeit und natürlich Haltungsform ab. Steht euer Pferd im Winter draußen in einem Offenstall mit vielen Bewegungsanreizen und anderen Pferden, ist es über Stunden hinweg in Aktion. Es hat selbstverständlich einen höheren Energiebedarf als ein Pferd, das im warmen Stall in einer Box steht und nur 1 bis 2 Stunden täglich bewegt wird.

Von Pferd zu Pferd ist auch die Futterverwertung an sich sehr unterschiedlich: Sogenannte schwerfuttrige Pferde sind „schwer“ aufzufüttern, sie sind eher mager und vertragen energiereiches Futter gut.

Leichtfuttrige Pferde hingegen bekommen schnell zu viel und neigen zu Übergewicht.

Staub oder Delikatesse?

Weil Heu naturgemäß immer etwas staubt, wird in vielen Ställen vor der Fütterung der vermeintliche Staub herausgeschüttelt. Das kann sinnvoll sein, wenn damit Pferde versorgt werden, die allergisch sind oder auch vorübergehend an Husten leiden. Handelt es sich nur um kleinere Heuanteile nehmen Pferde davon keinen Schaden.

Wer genau hinschaut, kann beobachten, dass Pferde die krümeligen Bestandteile vom Boden oft zuerst fressen… Grund dafür ist, dass das Kleinteilige im Heu besonders lecker ist: Hier sammeln sich die Grassamen aus den abgemähten Blüten. Eine gesunde und schmackhafte Komponente im hochwertigen Heu, die also ruhig mitverfüttert werden darf!

Schlussteil

Wir hoffen, wir konnten einige eurer Fragen zur Heufütterung beantworten. Das war natürlich noch nicht alles, was es darüber zu wissen gibt: In einem Special-Podcast mit dem zweiten Teil zum Thema erfahrt ihr bald mehr über Fresszeiten, Heunetze und Fütterungsweise.

Wir hoffen, unser Podcast hat euch Spaß gemacht und laden euch herzlich ein, beim nächsten Mal zum Thema „Kraftfutter“ wieder dabei zu sein.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit, bis bald, eure Inropharms

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen