Was ist Mangan und wozu brauchen es Pferde?
Mangan und seine Wirkung
Mangan ist ein essentielles Spurenelement [Essentielle Spurenelemente sind lebensnotwendig und müssen über die Nahrung aufgenommen, bei Pferden zugefüttert werden] und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Knorpel, Bindegewebe und der Entwicklung fester und stabiler Knochen.
Als Cofaktor [Cofaktoren sind vorübergehende oder feste Bestandteile von Enzymen, die für deren Aktivität erforderlich sind] für unterschiedliche Enzyme benötigt der Körper Mangan bei Vorgängen im Fruchtbarkeitsgeschehen, in der Bildung der Botenstoffe Melanin und Dopamin, im Abbau von Aminosäuren und Fetten sowie im Mineralstoffwechsel. Im Körper befindet sich Mangan überwiegend in den Knochen, aber auch in Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse und den Haarpigmenten.
Zudem wird Mangan für die Bildung der Schilddrüsen- und Sexualhormone sowie für den Aufbau intakter Haut und Schleimhäute benötigt.
Bekannt ist ein Zusammenhang zwischen Mangan und Histamin [Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der am Ablauf allergischer Reaktionen entscheidend beteiligt ist] im Körper. Eine gesicherte Manganzufuhr kann sich positiv auf allergisch bedingte Reaktionen wie Hautentzündungen, Husten und Juckreiz auswirken.
Im Muskelstoffwechsel spielt der Abbau von Milchsäure eine entscheidende Rolle für die Regeneration nach körperlicher Anstrengung. An diesem Vorgang ist das Enzym Pyruvatcarboxylase entscheidend beteiligt. Seine Aktivität hängt unter anderem von der Manganversorgung im Körper ab.
Vorkommen von Mangan
Im Pferdefutter ist Mangan natürlicherweise in Heu und Gras enthalten. Der Mangangehalt in den Pflanzen ist abhängig von dem der Böden und schwankt stark. Sandige und stark gekalkte Böden sind manganarm.
Natürliche Manganlieferanten für Pferde sind Hafer, Hagebutten, Löwenzahn, Brennnessel, Leinsamen, Petersilie, Bierhefe.
Manganversorgung bei Pferden
Mangan zufüttern
Eine ausreichende Versorgung mit Mangan ist über die Fütterung mit Heu und Gras alleine nicht sichergestellt. Mineralfutter oder mineralisiertes Pferdefutter gewährleisten eine bedarfsdeckende Manganzufuhr für Pferde.
Tagesbedarf eines Pferdes an Mangan
Der tägliche Manganbedarf bei Pferden ist wissenschaftlich nicht exakt ermittelt. Es ist davon auszugehen, dass er für ein 600 kg schweres Pferd zwischen 400 und 600 Milligramm pro Tag liegt.
Erhöhter Bedarf
Der Bedarf an Mangan steigt bei Pferden im Wachstum, während der Trächtigkeit und bei Pferden im Stress und Hochleistungssport. Einen höheren Manganbedarf zeigen auch Pferde, die ihrer Züchtung entsprechend verstärkt Muskulatur aufbauen und sehr leistungsstark sind.
Manganmangel bei Pferden
Ein Versorgungsmangel entsteht leicht in Regionen mit manganarmen Böden. Das Heu aus Wiesen mit niedrigem Mangangehalt kann den Tagesbedarf eines Pferdes nicht decken. Auch ein individuell erhöhter Bedarf ist über Mineralfutter auszugleichen. Symptome eines Manganmangels sind:
- Muskelsteifigkeit
- klammer Gang
- Verspannungen
- Gelenkentzündungen
- Knorpeldefekte
- Sehnenschäden
- Lahmheiten
- Fühligkeit
- Zyklusstörungen bei Stuten
Bei Fohlen und Pferden im Wachstum wirkt sich ein Manganmangel besonders auf den Bewegungsapparat aus. Er kann zu Deformationen oder unzureichender Ausbildung von Knochen, Knorpel, Gelenken sowie des Sehnen- und Bandapparates führen.
Eine Anpassung der Manganversorgung kann auch bei Pferden hilfreich sein, die von Allergien wie Asthma oder entzündeten und juckenden Hautstellen betroffen sind.
Überversorgung mit Mangan
Pferde tolerieren kurzzeitig auch höhere Manganmengen. Langfristig ist eine Überversorgung zu vermeiden, um die Eisenresorption im Körper nicht zu hemmen und damit einem Eisenmangel vorzubeugen. Grundsätzlich belastet jede überhöhte Nährstoffzufuhr in unnötigerweise den Stoffwechsel.
Mangan und seine Wechselwirkungen
Mangan und Eisen konkurrieren im Körper um die gleichen Transportwege und hemmen sich gegenseitig in der Aufnahme. Überhöhte Mangangehalte im Grünfutter wirken sich ungünstig auf die Eisenresorption aus und können die Entwicklung einer Anämie [Blutarmut] begünstigen.
Umgekehrt reduzieren hohe Eisengehalte im Futter die Aufnahme von Mangan im Körper.
Kupfer, Cobalt, Calcium, Phosphate, und Phytate [Phytate sind schwer lösliche bis unlösliche Komplexverbindungen der Phytinsäure. Phytinsäure kommt in den Randschichten und Keimlingen von Getreidekörnern vor.] beeinflussen die Bioverfügbarkeit von Mangan. Bedeutung und Folgen dieser Wechselwirkungen steigen mit dem jeweiligen Gehalt im Futter und stören im Rahmen der allgemeinen Empfehlungen zur Pferdefütterung die Manganaufnahme nicht wesentlich.
Unser Tipp:
Prüfen Sie die Nährstoffversorgung Ihres Pferdes und passen Sie diese gegebenenfalls an. Wenn Sie Fragen zu Spurenelementen und Mineralfutter haben, kontaktieren Sie uns.
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